Als Mann wird es mir wahrscheinlich erspart bleiben in einem Flugzeug sexuell belästigt zu werden. Weibliche Passagiere sehen sich allerdings, so scheint es, immer mehr sexuellen Übergriffen in Airlinern ausgesetzt. Wir wollen hier nicht darüber diskutieren, welches Krankheitsbild dahintersteckt oder wie es mit der Psyche der Täter bestellt ist. Wir wollen auch keine Strafen vorschlagen oder unnötigen Hass schüren. Das erklärte Ziel des Artikels ist es durch das eigene präventive Verhalten solchen erbärmlichen Handlungen entgegenzuwirken. Es gibt durchaus einige Möglichkeiten solche widerlichen Übergriffe zu verhindern, vermeiden und zu umgehen. Doch es gehört etwas Eigeninitiative dazu.

Sexuelle Belästigung auf einem Amerika Flug

Animiert zu dem Artikel wurde ich durch einen Bericht, der im amerikanischen Online-Blatt slate.com erschien. Die eigentliche Überschrift hiess „Flight Risk“. Ok, dabei dachte ich mir noch nichts. Kennt man ja. Stutzig wurde ich bei der Kurzzusammenfassung. „Airlines are surprisingly ill-equipped to handle accusations of sexual assault on their planes.“ Eine weitere Zwischenüberschrift lautete: „The accused man and any witnesses had left. There was nothing to be done.“ Und eine weitere: „Airlines have few policies in place for managing the risks particular to women.“ Dazu noch der Hinweis, dass Flugzeuge eine große Falle für feminine Traveler sein können.

belaestigung-sexuell-flug

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Flugpersonal und Airlines haben keine Ausbildung für solche Fälle

In dem Bericht geht es um eine junge Reisende, die nach New York aufbricht um dort einen Job zu starten. Für die junge Passagierin ist es der erste Langstreckenflug. Es wird genau erläutert wie es zu dem sexuellen Übergriff im Flugzeug seitens eines männlichen Passagiers kam und wie die Handlung ausfiel. Danach wird auf das Schock- und Hilfe-Szenario eingegangen, bei dem die Airline und ihre Mitarbeiter ganz schlecht wegkommen. Erstens, weil sie absolut passiv das Geschehene geschehen sein ließen, und noch schlimmer, weil sie den mutmaßlichen Sextäter auch noch entkommen ließen. Man fragt sich wie das passieren kann. In einem Airport, in dem jeder Winkel mit Kameras 24 Stunden gecheckt wird. In dem vor allem bei den neurotischen Amis akribisch jedes Mitbringsel und Reisegepäck untersucht wird. Und wo Airlines-Sheriffs keine unbekannte Größe sind. Gesehen wurde der mutmaßliche Täter sicherlich von zahlreichen Mitreisenden.

Traurig, dass das Bodenpersonal nicht über den Vorfall informiert wurde und auch keine uniformierten Einheiten den freundlichen Herrn Grabscher am Ausgang in Empfang genommen haben. Für mich ein ganz klares Armutszeugnis der Airlines. Und es ist ja nicht die eine. Wer kurz mal googelt nach sexuel,assualts, airline, sexuellen Übergriffe, Flugzeug oder ähnlichen Tags in anderen Sprachen, dem zeigt die Suchmaschine zahlreiche Taten.

Als Mann muss man sich mit solchen Typen nicht solidarisch erklären und sollte, sofern man etwas mitbekommen hat, Rückgrat zeigen und gegen diese liederliche Art Mensch vorgehen. Das heißt aussagen. Mann sollte bedenken, dass dies auch jederzeit der eigenen Frau, Tochter oder Freundin passieren kann.

Vorbeugen gegen sexuelle Belästigung auf nationalen und internationalen Flügen

Sicherlich gibt es keine 100%-ige Lösung fürdas Problem. Nur in Kooperation mit anderen Passagieren lassen sich solche Elemente eliminieren. Doch hier ein paar Tipps was es zu beachten gibt und wie sich gegen sexuelle Gewalt im Flugzeug vorbeugen lässt.

  • 1. Wenn möglich mit Freunden und Bekannten fliegen oder versuchen sich mit anderen Frauen im Sitzumfeld kurzschließen.
  • 2. Auf die Getränke achten – Getränke nie unbeaufsichtigt lassen (Toilette). KO-Tropfen sind schnell beigemischt.
  • 3. Auch keine Getränke annehmen.
  • 4. Augenkontakt mit Sitznachbarn halten oder auf sich hin und wieder aufmerksam machen.
  • 5. Das gilt vor allem dann, wenn der männliche Sitznachbar dem Alkohol zusagt.
  • 6. Gegebenenfalls Sitzplatz wechseln.
  • 7. Begleitpersonal auf Ungereimtheiten aufmerksam machen, bei einem Gang auf die Bordtoilette.
  • 8. Vorsicht bei der Kontaktaufnahmen mit männlichen alleine Reisenden.
  • 9. Gespräche in die richtige Richtung lenken. Sich von sexuellen Zoten, billige Witze etc. nicht animieren lassen. Abneigung zeigen und auf Distanz gehen.
  • 10. Klare und verständliche Aussagen machen. In jeder Hinsicht. „ja“ ist „ja“ und „nein“ heißt „nein“.
  • 11. Der eigene Körper ist das persönliche Eigentum und niemand hat ohne Einwilligung daran etwas verloren.
  • 12. Selbstbewusst und überlegen auftreten in jeder Situation. Klare Fronten ziehen.
  • 13. Notfalls die Fetzen fliegen lassen. Getränke, Essen etc. tuns auch.