Mit dem Namen Large Synoptic Survey Telescope (LSST) wird die größte Digitalkamera der Welt bezeichnet, die derzeit im Bau ist und voraussichtlich in ein paar Jahren ihren Betrieb im Norden von Chile, Südamerika, aufnehmen wird. In den einschlägigen Foto-Fachmagazinen sind ja die unglaublichen Dimensionen der Monster-Digital-Kamera beschrieben. Von stattlichen, um nicht zu sagen gigantischen, 3,2 Gigapixeln ist die Rede. Eine normale Digitalkamera kann gerade einmal mit 25 Megapixeln aufwarten. Etwas bessere Kameras kommen dann schon einmal an den Wert 200 heran.

Daten und Einblick in die schwerste Digitalkamera der Welt

Auch wenn dieser Wert nicht alles über die Qualität einer Kamera sagt, so ist er doch mitentscheidend für das was der User zu sehen bekommt. Sicher ist, dass dies ziemlich viel sein wird. So viel wie zuvor von der Erde aus noch nie bei einem Blick in den Weltraum gesehen werden konnte.
Hinter dem Kamerakonzept steckt das Hirn des Spezialisten Paul O’Connor. Der ist hingegangen und hat 189 lichtempfindliche CCD-Sensoren hintereinander gesetzt. Was sich simpel anhört, ist natürlich alles andere als das. Und ohne Moos geht da schon gar nichts. Von Investitionen, die die 200 Millionen Dollar Grenze erreichen könnte, ist die Rede. Noch deutlicher werden die Dimensionen der größten Kamera der Welt bei folgenden Daten. Die aufgenommenen Fotos werden in einer derart hohen Auflösung gezeigt, dass 1500 TV-Bildschirme notwendig sind, um allein nur eines abzubilden. Wiegen tut sie mit ein paar Tonnen allerdings so viel wie ein Panzer. Allein einer der Spiegel soll um die 20 Tonnen wiegen. 5 Jahre wird die Konstruktion der LSST Kamera in Chile dauern.

Cerro Pachón – der ideale Ort

Wer die besten Fotos aus dem Weltall machen will, der muss auch einen guten Standort wählen. Und welcher könnte besser sein, als der Gipfel des Cerro Pachón, der sich in der Region Roquimbo über der chilenischen Ortschaft Vicuña, 10 km südöstlich des Cerro Tololo erhebt, auf dem das Inter-American Observatory, in einer Höhe von ca 2,715 m arbeitet. Der Cerro Pachón ist mit 2.682 m etwas kleiner als sein Nachbar. Aber auf ihm arbeiten schon das Observatorium SOAR und das Observatorium Gemini. Ein Blick vom Berg über die Anden sieht bei fast immer gutem Wetter dann so aus:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cerro_Las_Tortolas_indistance_incenter.jpg#/media/File:Cerro_Las_Tortolas_indistance_incenter.jpg

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cerro_Las_Tortolas_indistance_incenter.jpg#/media/File:Cerro_Las_Tortolas_indistance_incenter.jpg

Und hier seht ihr wie der Transport der Kamera erfolgt.

Ein weiterer optischer Leckerbissen haben schon einmal die beiden amerikanischen Astronomen Yusra AlSayyad and Andrew Connolly an der University of Washington in einer sehenswerten Animation simuliert. Bald werden die Forscher die Bewegung des dargestellten Asteroidengürtels in Echtzeit sehen können.

Und nicht zuletzt der versprochene Gang durch die grösste Digitalkamera der Welt. Wie es im Inneren der größten digitalen Kamera in Chile, Südamerika, aussieht, zeigt die Animation.