Mit dem bezeichnenden Titel “Hidra” (Hydra) hat der japanisch brasilianische Künstler Hirosuke Kitamura seine Photoserie betitelt. Zu sehen sind in dieser harten künstlerischen Kost gesichtslose Körper brasilianischer Prostituierter, die in einem dunklen mystischen Ambiente ihre volle Ausdruckskraft ans Tageslicht legen.

Der Titel der sehenswerten Ausstellung ist mit Bedacht gewählt. Hydra bezieht sich auf ein neunköpfiges schlangenähnliches Ungeheuer in der griechischen Mythologie, dem wenn man ihm ein Kopf abschlägt, gleich zwei neue nachwachsen.
Kitamura sieht die brasilianischen Prostituierten aber nicht nur als Opfer, sondern auch als im übertragenen Sinne, gefährliche Wesen an.
Die Photos wurden fast ausnahmslos in billigen Bordells in Brasilien geschossen. Bei genauerem Hinsehen lassen sich die erbärmlichen Verhältnisse, unter denen die weiblichen Nutten zu arbeiten haben, leicht an den kahlen rissigen Mauern und der kargen Ausstattung der Räumlichkeiten erkennen. Billiger Fummel offenbart darüber hinaus schonungslos das armselige Bild der brasilianischen Huren in den Armenvierteln.
Die Ausstellung wird virtuell auf der Webseite1500 Gallery vom 1.Februar bis zum 28. April zu sehen sein. Hier die ersten Eindrücke.