Dieses Teilstück führt in das Tal Callejón de Huaylas. Das El Callejón de Huaylas liegt in der Sierraregion Ancash, ca. 400 km nördlich von Lima. Das Tal erstreckt sich über 180 km von der Lagune Conococha auf 4.100m Höhe bis nach Huallanca auf 1.800m. Start ist in Conococha.

In der Stadt Conococha selbst ist zu jeder Tag und Nachtzeit irgendeine Bodega geöffnet. Das bedeutet, egal wenn man ankommt, immer findet man noch etwas zu essen oder man kann sich gemütlich in einer Kneipe ausruhen. Die Preise für einen Kaffee betragen nicht mehr als ein Sol.
Von Conococha aus, Richtung Nordosten, erheben sich die mächtigen schneebedeckten Gipfel der Cordillera Blanca nach der einen Seite und nach der anderen Seite, Richtung Osten, etwas weiter, liegen die Cordillera Huayhuash, die die Grenze zwischen Ancash und dem Departement Huánaco limitieren.

Von einem der schönsten Punkte der Erde, als die der Callejón de Huaylas angesehen wird, geht es morgens um 8 Uhr los. Die Lebensquelle des Tals ist der Río Santa, der in der Laguna Conococha entspringt, und von zahlreichen Nebenflüssen und Gletscherbächen der Cordillera Blanca auf seinem Weg bergab gespeist wird.

Die Höhe macht das Treten in die Pedale mit der Zeit ganz schön zu schwierig, doch der Blick lässt einen schnell die Erschöpfung vergessen. Überall entlang der Strassen stehen Alpaca-Herden, die friedlich grasen. Um 11 Uhr wird die Kreuzung de Tupallcocha (50km) erreicht. Hier kann man übernachten oder wenn es noch reicht, die Abfahrt bis nach Catac, dem ersten Ort im Callejón de Huaylas, auf 3.640 m starten.

Die Menschen in Catac sind furchtbar freundlich und selbst die Kinder heben die Hand zu ständig zum Gruss. Eine Spezialität in der Stadt sind die frittierten Forellen – sollte man probieren. Nach einer Rast geht es weiter bis nach Recuay auf einer Höhe von 3,422m, dabei wird irgendwie die Landschaft immer beeindruckender und spektakulärer. Die schneebedeckten Gipfel der Kordilleren scheinen so greifbar nah.

Die Stadt Recuay liegt etwas abseits der alten Handelswege, daher verläuft auch alles etwas gemütlicher. Auf den ehemalige Kolonialstil trifft man an jeder Ecke, das heisst enge Gassen, Vorhallen, manchmal Säulen und die Innenhöfe. Der Hauptplatz, im spanischen Stil, mit den Bäumen und Blumen bildet das Zentrum des Ortes. Von Recuay geht es weiter ziemlich beschwerlich bergauf und bergab aber nach ein paar weiteren Kilometern wird Huaraz erreicht.

Eine Pause ist notwendig. Frustrierend sind manchmal die kleinen Jungs auf ihren alten rostigen Bikes, die kilometerweit neben einem herfahren,dabei rumalbern und Witze reisen ohne auch nur die geringsten Ermüdungserscheinungen zu zeigen.

Hier in Huaraz sind die Preise recht günstig und ein Essen von einfach für 2,5 soles bis first class für 5 sol bekommt man leicht. Die Übernachtung hat gerade einmal 8 soles gekostet, und davon gibts genug Angebote Auch das Nightlife, zumindestens was noch möglich war, war auch nicht zu verachten.
Am nächsten Tag war das Teilstück Huaraz – Caraz geplant. Der erste Stopp wird in Tarica “Erde der Kunsthandwerker“ eingelegt. Unglaublich was die Menschen hier mit ihren Händen an kreativen Gegenständen aus Holz oder Ton formen und fertigen.
Etwas weiter an der Statue der Jungfrau Maria de Anta kann man die beiden Berge Huascaran und Huando in ihrer vollen Pracht sehen.
Eine weitere Rast wird in Carhuaz auf 2,680m Höhe eingelegt. Einige gönnen sich in einer Eisdiele ein Eis mit Biergeschmack- war bisher unbekannt. Von hier aus kann man, falls man den Anstieg vermeiden will, mit dem Bus zum höchsten Punkt der Strecke an den Huascaran und den Chopicalqui hinauffahren und dann gemütlich abwärts rollen.

War aber nicht geplant, es ging weiter bis nach Yungay etwas über 50 km von Huaraz in etwa 2 Stunden über Campo santo (Ranrahirca). Nächstes Ziel, immer hart bergauf, war die wunderschön gelegene Laguna de Llanganuco auf 3.863m, die südlich von den Hängen des Huascarán und nördlich vom Huandoy flankiert wird. Der ultimative Ausblick.
Ankunft am Etappenziel in Caraz.

Die Stadt Caraz, die im neokolonialen Stil, der sich mit der Moderne mischt, gebaut ist, wird wegen ihres gemässigten Klimas bei Touristen wie auch bei den Einheimischen sehr geschätzt. Die lokalen Leckereien sind ein Genuss (Dulce de Leche, manjarblancos, cuarteados).
Die Strecke, wenn auch manchmal hart, ist sehr zu empfehlen und sollte allein schon wegen der Aussicht in keiner Tourplanung fehlen.